Freimersheim

 

  Lage 131 m über NN   Gemarkungsfläche 590 Hektar
  Einwohner: 996     Stand: 31. Dez 2021 (mit Hauptwohnsitz)

  Freimersheim hat eine lange Geschichte. Zwar wurde der Ort 771 n. Chr. urkundlich erstmals erwähnt. Doch
  durch Grabungsfunde aus verschiedenen Epochen ist belegt, dass Freimersheim mit seiner guten Lage und
  den ertragreichen Böden immer wieder besiedelt war. Der Nachweis eines steinzeitlichen Langhauses konnte
  Anfang der 2000er Jahre geführt und dadurch nachgewiesen werden, dass vor rund 7 000 Jahren bereits
  Menschen hier lebten. Besiedelt war es auch in der Bronze- und der Römerzeit. Eine größere Siedlung gab
  es zur Zeit der Merowinger. In diese fällt auch die erste urkundliche Erwähnung Nr. 2165 im Codex
  Laureshamensis des Klosters Lorsch anno 771:
 

 

  " Schenkung in Freimersheim. In Christi Namen schenke ich Hugo am 15. Tage vor den Kalenden
  des März im 3. Jahr des Königs Karl für das Seelenheil meiner Schwester Aba dem Hl. Nazarius
  (Kirchenpatron von Lorsch) 4 Tagewerke Ackerland in der Freimersheimer Mark im Speyergau,
  welche Schenkung ich Gundelandus, Abt, bestätige."

 

  1145

besaß Freimersheim bereits eine eigene Pfarrkirche. Der Wehrturm – heute der Turm der
protestantischen Kirche – stammt noch aus dieser Zeit

 

  1346

wurde das Adelsgeschlecht „von Weingarten“ als Dorfherren mit Wohnsitz in der „Feste
Freimersheim“ erwähnt

 

  1418

Schriftstücke über Wein- und Fruchtzehnt geben Hinweise auf damaligen bereits
betriebenen Weinbau

 

  1455

die Mahlmühle zu Freimersheim kam an das Kloster Eußerthal

 

  1521

verlegte der Speyerer Weihbischof das Kirchweihfest auf Sonntag nach Fronleichnam

 

  1590

erfolgte die letzte Hexenverbrennung beim Galgen zu Freimersheim

 

  1648

Freimersheim war nach dem „Dreißigjährigen Krieg“ entvölkert

 

  1685

stirbt das Adelsgeschlecht derer „von Weingarten“ aus. Zwei Grabsteine der Familie finden
sich noch in der protestantischen Kirche

 

  1688

Freimersheim wird bei den Pfälzischen Erbfolgekriegen verwüstet und

 

  - 97

zeitweise von den Bewohnern verlassen.

 

  1732

wurde das Rathaus, mit Walmdach und Steinsims, erbaut: im Erdgeschoß mit offenen
Rundbögen (drei zur Ost- und einer zur Südseite)

 

  1760

wurde die alte, baufällige Kirche abgerissen und an gleicher Stelle die heutige

 

  - 62

protestantische Pfarrkirche an den alten Wehrturm angebaut

 

  1769

die frühere Bassenheim’sche Hauskapelle (heute Nebengebäude Hauptstraße 65) wurde
nun von den Katholiken zum Gottesdienst benutzt

 

  1775

wurde der Ziehbrunnen in der Burgstraße genannt, der 1999 restauriert wurde und an
seine frühere Funktion erinnert

 

  1815

Freimersheim kommt nach dem Wiener Kongress zum Königreich Bayern

 

  1830

wird oberhalb des Dorfes der neue Friedhof angelegt

 

  1839

ein „Briefaufgabe-Kasten“ wird laut Königl. Oberpostamt aufgehängt

 

  1862

die Gemeinde zählt wieder 633 Seelen

 

  1874

wird die konfessionell gemischte Schule endgültig als Gemeinschaftsschule eingerichtet

 

  1891

die Trinkwasserversorgung wird durch 7 öffentliche Brunnen gewährleistet

 

  1900

wird die katholische Kirche in der Ackergasse erbaut

 

  1911

verfügt die Gemeinde bereits über eine elektrische Straßenbeleuchtung

 

  Erster Weltkrieg 1914 bis 1918: 24 Gefallene und 4 Vermisste

 

  1927

stellt die Gemeinde erstmals Geld im Haushalt zum Aufbau einer „Volksbücherei“ ein

 

  1937

wird der erste Kindergarten eröffnet

 

  Zweiter Weltkrieg 1939 bis 1945: 35 Gefallene und 11 Vermisste

 

  1946

Bei der Volkszählung am 26. Januar 1946 hat Freimersheim 599 Einwohner

 

  1951

wird die Wasserleitung in Betrieb genommen

 

  1965

findet die zweijährige Flurbereinigung ihren Abschluss

 

  1965

Einweihung der Gäuschule, der ersten Mittelpunktschule der Pfalz

 

  1969

an das Rathaus wird die Kulturhalle angebaut

 

  1971

1200 Jahre Freimersheim – die Bürger feiern ihr Dorf

 

  1972

mit der Verwaltungsreform kommt Freimersheim zur Verbandsgemeinde Edenkoben

 

  1973

Durch Ausweisung mehrerer Neubaugebiete wächst die Gemeinde

 

  - dato

kontinuierlich

 

  1982

Bau und Indienststellung einer Trauerhalle auf dem Friedhof

 

  1994

Die Gemeinde übernimmt die Trägerschaft des Kindergartens von der Prot.
Kirchengemeinde. Der neue Kindergarten „Spatzennest“ wird in der Rathausstraße 15
(neben dem Spielplatz) errichtet und in Betrieb genommen

 

  1998

Kreissieger beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“

 

  2004

Die Kulturhalle wird generalsaniert, ein Foyer angebaut und in Frimarhalle umbenannt

 

  2010

An den Kindergarten, der zur Kindertagesstätte wurde, werden zwei Schlafräume
angebaut

 

  2014

Freimersheim erhält schnelles Internet

 

  2015

Das Gebäude Hauptstraße 63 wird als „Haus der Gemeinde“ eröffnet. Die Räume im
Erdgeschoß stehen Vereinen und Bürgern zur Nutzung zur Verfügung. Die Dorfjugend
erhält zwei Räume im Obergeschoß

 

  2016

Im Rahmen der Planungen zum Neubaugebiet „Rieshübel II“ werden derzeit
archäologische Grabungen vorgenommen; die ersten im Gebiet „Rieshübel“ bereits 2001
und 2003. Die neuesten Grabungen sollen weitere umfangreiche Funde aus der Zeit
der Merowinger sichern